Slane – Brú na Bóinne, Irland (Tag 201 – 16.282 km)

Knwoth, Irland

Heute machen wir uns auf den Weg nach Slane. Unweit befindet sich das Besucherzentrum Brú na Bóinne. Brú na Bóinne bezeichnet ein Gebiet am Fluss Boyne (zwischen Slane und Drogheda), in dem beeindruckende Ausgrabungen von prähistorischen Ganggräbern liegen.

Die Hügelgräber von Knowth und Newgrange kann man im Rahmen einer geführten Tour besuchen; die dritte Ausgrabung Dowth kann derzeit nicht besichtigt werden. Wir kommen erst am frühen Nachmittag an und haben Glück, gerade noch zwei Plätze ergattern zu können. Für die Führungen gibt es nur eine limitierte Anzahl von Plätzen, da die Besucher mit Pendelbussen zu den verschiedenen Orten gebracht werden müssen. Das Besucherzentrum und die Ausgrabungen liegen jeweils einige Kilometer voneinander entfernt.

Unsere Tour beginnt unmittelbar und wir werden zu Knowth gefahren. Dort empfängt uns eine Führerin, die uns beim Gang durch die Ansammlung von Hügelgräbern allerlei erklärt. Der Komplex, der aus mehreren Hügeln besteht, wurde ungefähr 3.150 v. Chr. erbaut. Nach der ursprünglichen Nutzung als Grabstätte wurde er später aber umfunktioniert. Die Hügelflächen wurden zwischenzeitlich als Ackerland bebaut und später sogar auch als Baufläche genutzt.
Das größte Hügelgrab von Knowth wird von 127 gewaltigen Randsteinen eingefasst, wobei jeder über 2 Meter lang ist. Es hat einen Durchmesser von rund 80 Metern und ist fast 10 Meter hoch. Eine beeindruckende Größe. Außenherum sind noch 18 kleinere Nebengräber angeordnet. Im Rahmen der Führung dürfen wir den größten Hügel betreten. Dort wurde extra ein Ausstellungsraum entworfen, in dem der Aufbau der Hügel dargestellt wird. Und man kann einen Blick in den zentralen (abgesperrten) Grabgang werfen, der in die Mitte des Hügels führt.

Zurück am Besucherzentrum steigen wir direkt in den nächsten Bus, der uns nach Newgrange bringt.
Auch hier befindet sich ein jungsteinzeitliches Hügelgrab. In kleinen Gruppen können wir durch den 22 Meter langen und sehr schmalen Gang in die kreuzförmige Grabkammer gelangen. Das circa sieben Meter hohe Kraggewölbe ist selbst nach 5.000 Jahren immer noch wasserdicht.
Die Besonderheit an diesem Bauwerk ist die Perfektion, mit der es auf den Verlauf der Jahreszeiten ausgerichtet wurde: Jedes Jahr zur Wintersonnwende (und nur dann) fällt für ungefähr 15 Minuten ein Sonnenstrahl bei Tagesanbruch in die Grabkammer. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der Gang in die Grabkammer nach oben führt und 2 Meter über dem Eingangsniveau endet. Ermöglicht wird das durch Maueröffnung über dem Eingang, die das Sonnenlicht nur in einem ganz bestimmten Winkel bis zur Grabkammer vordringen lässt.
Im Rahmen der Führung wird dann auch noch das Licht gelöscht und der Sonnenaufgang mit Strahlern simuliert. Ein beeindruckendes Erlebnis.
Jährlich bewerben sich übrigens Zehntausende Menschen, um im Rahmen einer Lotterie zu den Glücklichen zu gehören, die den tatsächlichen Sonnenaufgang an den betreffenden Tagen dann live in Newgrange erleben können.
Nach unserem 2-stündigen „Außeneinsatz“ dürfen wir uns noch kurz im Besucherzentrum weiter informieren, bevor wir dann freundlich aber bestimmt verabschiedet werden. Um 18 Uhr wird geschlossen!

Für die Übernachtung fahren wir zurück nach Slane. Dort hatten wir heute schon im Vorbeifahren eine schöne und praktische Parkmöglichkeit mit Blick auf einen Bach und viele Schafe entdeckt.