Nordkap, Finnmark Norwegen (Tag 287 – 24.905 km)

Nordkap, Norwegen

Nun steht unser letzter Streckenabschnitt in Norwegen durch die Provinz Finnmark an.

Alta

Wieder führt uns der Weg entlang an Fjorden, Seen und anderen wunderschönen Landschaften weiter in Richtung Norden. Obwohl die Entfernung in Luftlinie nicht mehr weit scheint, zieht sich die Strecke rund um die verschiedenen natürlichen „Hindernisse“. Wir wollen es vermeiden bei Dämmerung oder gar in der Dunkelheit zu fahren, weil die Wahrscheinlichkeit Tiere auf der Straße anzutreffen deutlich ansteigt. Deshalb legen wir in der Nähe von Alta noch eine Zwischenübernachtung auf dem Campingplatz Solvang ein.

 

Nordkap

Am nächsten Tag erreichen wir bei herrlichstem Sonnenschein das Nordkap. Wir sind angenehm überrascht, weil wir in vielen Erfahrungsberichten gelesen haben, dass es in der Regel eher trüb und häufig neblig sein soll.
Als wir ankommen sind erst wenige andere Besucher rund um das Hauptfotomotiv unterwegs. So schaffen wir es tatsächlich, ein „ungestörtes“ Bild von uns und dem Globus aufnehmen zu lassen.
Insgesamt haben wir nun einen Tag Zeit, das Besucherzentrum und die Umgebung zu erkunden. Die Park-/Eintrittsgebühr ermöglicht es uns, 24 Stunden lang mit dem Wohnmobil auf dem Gelände stehen zu bleiben. (Den umweltschonenden Besuchern, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Nordkap kommen, wird kostenloser Zutritt gewährt.)
Den restlichen Nachmittag nutzen wir, um die Ausstellungen und den Informationsfilm zu betrachten.
Dann sichern wir uns Plätze am Panoramafenster der Bar, um die sinkende Sonne zu beobachten. Ja näher der Sonnenuntergang rückt, desto mehr Menschen versammeln sich am Globus und auf dem ganzen Gelände. Obwohl es Mitte August nicht mehr möglich ist, die Mitternachtssonne zu bewundern, kommen trotzdem bis spät abends noch zahlreiche Reisebusse mit Touristen an. Bis Ende August hat das Besucherzentrum bis 1 Uhr morgens geöffnet.
Wir nutzen das jedoch nicht, sondern gehen nach dem Sonnenuntergang zügig ins Bett … um dann gegen 2.30 Uhr gleich wieder aufzustehen! Den Sonnenaufgang kurz vor drei wollen wir uns nämlich auch nicht entgehen lassen. Der Himmel ist immer noch wolkenlos und bietet uns erneut ein fantastisches Farbenspiel.
Das Nordkap zieht uns in seinen Bann und wir verbringen tolle 24 Stunden hier.

Übrigens – das Nordkap markiert NICHT den nördlichsten Punkt Europas. Die Insel Spitzbergen liegt noch viel weiter nördlich.
Das Nordkap ist auch NICHT der nördlichste Punkt des europäischen Festlands. Es liegt nämlich auf einer Insel, Magerøya.
Es ist aber der NÖRDLICHSTE, ÜBER EINE STRASSE ERREICHBARE, PUNKT EUROPAS. Na immerhin! Wobei das auch erst seit der Eröffnung des Nordkap-Tunnels im Jahr 1999 gilt.

Lakselv am Porsangerfjord

Als am Nachmittag dann doch Wolken rund um das Nordkap aufziehen und auch der Wind auffrischt, ziehen wir weiter. Wir haben nun die finnisch-norwegische Grenze zum Ziel.
Einen letzten Stopp in Norwegen legen wir aber trotzdem noch ein. Am südlichen Ende des Porsangerfjords bei Lakselv stehen wir frei direkt am Ufer. Und während wir ein paar Rentiere beim Fressen beobachten, freuen wir uns, dass sich Norwegen mit dem sehr guten Wetter der letzten Tage mehr als nur eine positive Erinnerung erarbeitet hat.